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Informatik - Skript zum Unterricht

(I) Hardware

 

 

6. Von der Hard- zur Software

6.1 Starten des Computers

Nach dem Einschalten des Computers befindet sich dieser in einem statistisch undefinierten Zustand. Die Speicherstellen (Register) der Chips enthalten zufällige Werte. Deshalb muss der Computer erst in einen arbeitsfähigen, wohl definierten, Zustand gebracht werden.
Hierzu werden mehrere Prozesse bis zum Laden des Betriebssystems durchlaufen. Diese fasst man i.A. mit dem Begriff BOOTEN zusammen.

Ablaufbeispiel für Computer auf der Hardwarebasis des Intelprozessors bzw. analoger Prozessoren:

Windows 98

 

6.2 Der Startablauf am konkreteren Beispiel von Windows XP

Quelle: PC-Welt 5/2004, S.118 ff

 

6.3 Ergänzungen für Windows Vista

Unter Windows Vista gibt es die Dateien boot.ini und NTLDR nicht mehr.
Das BIOS lädt aus dem ersten physikalischen Sektor des Datenträgers den Master Boot Record (MBR). Die Information aus dem MBR verweist auf den Partition Boot Record (PBR) der aktiven Partition.
Nun wird das erste Windows Vista Programm, der Windows-Boot-Manager bootmgr.exe, gestartet. Dieser ruft die Datenbank "Boot Configuration Data" (BCD) ab, welche die Starteinträge für die Betriebssysteme enthält und stellt diese als Bootmenü zur Verfügung. Das Programm bootmgr.exe ist als 16-Bit-Programm (Realmode) eine Lösung für PC's, die noch nicht über das modernere Extensible Firmware Interface (EFI) verfügen.
Windows Vista wird über den Eintrag winload.exe (ähnlich NTLDR) aufgerufen, welcher den Vista-Kernel (ntoskernl.exe) startet. Anschließend lädt HAL alle benötigten Treiber und Hardwarekomponenten.

Vista-Bootvorgang

Quelle: http://www.pcwelt.de/start/software_os/vista/praxis/90862/

Weitere Ausführungen zum POST-Code bzw. zum BIOS sind zu finden unter
www.bios-kompendium.de.
Der Bootvorgang unter Linux ist z.B. beschrieben unter
http://de.wikibooks.org/.

 

6.4 BIOS und EFI

Moderne Computer (z.B. Apple iMac) verfügen nicht mehr über ein herkömmliches BIOS, sondern nutzen das von der Firma Intel 1998 entworfene Unified Extensible Firmware Interface (UEFI).

Das Extensible Firmware Interface ist kein BIOS im herkömmlichen Sinne, sondern eine Software-Schnittstelle zwischen der Hardware und dem Betriebssystem.

Ladeprogramm des Betriebssystems
Extensible Firmware Interface
Firmware
|
Hardware

Durch dieses kleine "Betriebssystem" in der Pre-Boot-Phase können Test-, Diagnose- und Konfigurationsfunktionen ausgeführt werden, ohne das eigentliche Betriebssystem zu laden.
Diese Funktionen vereinfachen die Analyse von Fehlermeldungen und ermöglichen die Abfrage des Systemstatus zum Beispiel bei defekten Computersystemen.

 

6.5 Betriebssysteme

Definition

Die Entwicklung von Betriebssystemen begann mit dem Einsatz von Rechenanlagen der 2. Generation (vgl. 2.7)
>Ein Betriebssystem (BS, engl. OS Operating System) umfasst alle Programme eines Computers, die den Betrieb des Systems steuern und überwachen. Es verwaltet die Hardwarekomponenten und die Interaktion mit dem Benutzer und ist somit Abstraktionsschicht zwischen Benutzer und Hardware.


Das Deutschen Institut für Normung definierte in der DIN 44300 ein Betriebssystem:

"Ein Betriebssystem umfasst die Programme eines digitalen Rechensystems, die zusammen mit den Eigenschaften dieser Rechenanlage die Grundlage der möglichen Betriebsarten des digitalen Rechensystems bilden und die insbesondere die Abwicklung von Programmen steuern und überwachen."

Die DIN 44300 wurde durch die DIN ISO/IEC 2382 abgelöst und hier (IEV Nummer 714-22-01) das "operating system" mit "software that controls the management and the execution of users' programs in a computer" kürzer definiert.

 

Bestandteile

Bestandteile eines klassischen Betriebssystems für x86er Prozessoren

 

Architekturmodelle

Das Drei-Schichten-Modell   Schalenmodell
Drei-Schichten-Modell   Schalenmodell
typischer Vertreter: MS-DOS, Windows   typische Vertreter: UNIX, Linux
Das System ist in einzelne Schichten geteilt. Sie können mit abgestuften Privilegien versehen sein.   Das System besteht aus dem privilegierten Kern (Kernel) und einer Schale (Shell).
Eine Schicht kommuniziert mit der benachbarten Schicht, kann aber auch auf andere Schichten zugreifen.   Jede dieser hierarchischen Schichten hat ihre fest definierte Aufgabe. Jede Schicht kann nur auf die unmittelbar darunter liegende zurückgreifen, um ihre Aufgaben zu auszuführen.

 

Aufgabenbereiche

 

Klassifikation von Betriebssystemen

Neben diesen Kriterien gibt es weitere Bewertungsgrößen.

 

Pfeil nach oben

 

256MB RAM (Laptop)


__ eberhardt | KÖNIG ___