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Informatik - Skript zum Unterricht

(I) Hardware

 

 

4. Verarbeitungseinheit

4.1 Grundschema der Zentralen Verarbeitungseinheit

Das Bild zeigt den schematischen Grundaufbau der Verarbeitungseinheit (Einkernprozessor).

Zentralen Verarbeitungseinheit

Der Rechenkern (engl. central processing unit; Prozessor) umfasst alle Funktionseinheiten, um Befehle interpretieren und auswerten zu können. Er unterteilt sich in das Rechen- und Steuerwerk (Taktgeber, Datenaustausch) und in einen Ein-/Ausgabeprozessor, der die Kommunikation mit Speichern, Peripheriegeräten u.a. herstellt.
Der Rechenkern verfügt nur über begrenzten Speicher (z.B. einige Register).

Das Rechenwerk (ALU - arithmetic logical unit) ist führt die arithmetischen und logischen Berechnungen durch. Die Minimaloperationen (Arithmetisch: Addition ADD, Logisch: Negation NOT und Konjunktion AND), die es durchführen kann, werden durch weitere Operationen (Subtraktion SUB) ergänzt. Andere Rechenoperationen können aus den Grundrechenarten abgeleitet werden.

Das Steuerwerk ist der Kern des Prozessors. Es ist für die Steuerung der Reihenfolge der Abarbeitung der Befehle und die Verteilung dieser an die anderen Funktionseinheiten des Prozessors zuständig.

Die Register sind flüchtige Speicherzellen des Prozessors, auf die dieser durch die kurze Anbindung sehr schnell zugreifen kann. Die Register werden zum Zwischenspeichern von Befehlen, Speicheradressen, Rechenoperanden und Ein- und Ausgabewerten verwendet.

Beispiel für eine Addition in Maschinensprache mit schematischer Darstellung:

Zentralen Verarbeitungseinheit Zentralen Verarbeitungseinheit

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4.2 Mikroprozessortypen (Einkernprozessoren)

Die Firma Intel stellte 1971 den 4 Bit Microprozessor 4004 vor. Dieser kam in Taschenrechner und Registrierkassen zum Einsatz.
Er wurde von Ted Hoff (Intel) für Busicom (Japan) entwickelt und besaß 2.300 Transistoren, 604 adressierbare Byte und verarbeitete 60.000 Befehle je Sekunde (0,06 MIPS) bei einer Taktfrequenz von 0,108 MHz.

Prozessoren wurden und werden neben Intel und AMD von der Firma Motorola und anderen produziert. Von Motorola ist hierbei die 8 Bit CPU 6510 (Weiterentwicklung des 6502) für den Computer Commodore C64 (1984) legendär.

Diese Tabellen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie können auch die rasante Entwicklung der Prozessoren nicht annähernd abbilden. Sie sollen nur die spannende Entwicklung im Bereich der Einkernprozessoren der Vergangenheit etwas näher bringen.
Deshalb wird an dieser Stelle auf die aktuelle Entwicklung - besonders nach dem Pentium IV - nicht weiter eingegangen.
So wird bewusst auf die Mehrkernprozessoren verzichtet.

 

4.2.1 Prozessoren der Firma Motorola und weiterer Firmen

Prozessor 6800 68000 68010/68020 68030 68040
Einführung 1974 1979 1984 1986 1989
Verarbeitungsbreite 8 Bit 16 Bit 32 Bit 32 Bit, (CoPro ext.) 32 Bit, (mit CoPro)
Computertyp Tektronix 4051, ca. 1 MHz Taktfrequenz Amiga 500, Atari ST Atari ST, Amiga 2500 Atari Falcon 030 Amiga 4000, Falcon 040

Weitere, häufig auftretende bzw. historische Mikroprozessoren, die in verschiedenen Computertypen Verwendung finden (Auszug)

Prozessor Verarbeitungsbreite Computertyp Bemerkung
4004 4 Bit Taschenrechner Registrierkassen 1971 von Ted Hoff (Intel) für Busicom (Japan) entwickelt, 2300 Transistoren, 604 Byte adressierbar, 60.000 Befehle/s (0,06 MIPS), 0,108 MHz
Z 80 8 Bit C 128, KC85/X, ZX81 1976, Zilog ('85), kompatibel zum 8080; CP/M.
Sharp LR 35902 8 Bit GameBoy 4,19 MHz, dem Z80 sehr ähnlich
6502 8 Bit Lerncomputer KIM-1PET, VC 20, Apple I MOS Industries (wurde 1976 von CBM übernommen)
6510 8 Bit C 64 Weiterentw. des 6502
8086 16 Bit IBM-PC 1981 Urvater des PC, 64KB RAM, Kassettenlaufwerk
ARM 2 (Arcorn Risc Machine) 32 Bit Arcorn Archimedes A300 1987, 8MHz, 1MB RAM, RISC OS ARTHUR
ARM 610 32 Bit Acorn Risc PC 600, Apple "Newton" 20-33 MHz, Risc-Architektur
ARM 710T 32 Bit Psion "Revo" (PDA), Psion "5mx Pro" 36,5 MHz, 8MB RAM (Revo Plus: 16MB), 16MB ROM, Betriebssystem EPOC 32
    Psion "5mx Pro" 36,5 MHz, 32 MB RAM
ARM XScale 32 Bit Palm Tungsten T3 400 MHz Intel CPU, Palm OS 5.2.1, 16 MB Flash-RAM, 64 MB ROM
ARM 1176 32 Bit iPhone 412 MHz (G3: 600 MHZ), 120 MHz PowerVR-MBX GPU
ARM Cortex 32 Bit Palm pre, iPad Hauptprozessor (RISC, Cortex A8-Kern) im "System on a Chip" (intern ergänzt um GPU, RAM…)
z.B. im OMAP 3430 von TI (Palm pre) und im Apple A4 (iPad)
M68EC000 (Motorola VZ Dragonball, 68000er-Serie) 32 Bit Palm m515 33 MHz, 8MB Flash-ROM, 16MB RAM, Erweiterung über SD- bzw. MultiMediaCard, Palm OS 4.1
MPC604r 64 Bit Power PC, IBM 250-375 MHz, CPU von Motorola
R5000 bzw. R10000 64 Bit O2, Silicon Graphics 64 Bit Risc Prozessor, Toy Story, Jurassic Park
Alpha 26411 64 Bit DECDigital Equipment 433-500 MHz
970MP G5 64 Bit Apple iMac 1,4 bis 2,5 GHz, Motorola, Power Mac G5,
AMD Opteron 64 Bit AMD-Server 2003, SledgeHammer

 

4.2.2 Prozessoren der Firmen Intel und AMD (Auszug)

Prozessor 4004 8008 8080 8086
Einführung 1971 1972 1974 1978
Verarbeitungsbreite 4 Bit 8 Bit 8 Bit 16 Bit
Datenbusbreite 4 Bit 8 Bit 8 Bit 16 Bit
Adressbusbreite 8 Bit 16 Bit 16 Bit 20 Bit
phys. Adressraum 604 Byte 64 KB 64 KB 1 MB
(max.) Taktfrequenz 108 kHz 1 MHz 1 MHz 10 MHz
 
Prozessor 8088 80186 80286 80486DX
Einführung 1979 1982 1982 1989
Verarbeitungsbreite 16 Bit 16 Bit 16 Bit 32 Bit
Datenbusbreite 8 Bit 16 Bit 16 Bit 32 Bit
Adressbusbreite 20 Bit 20 Bit 24 Bit 32 Bit
phys. Adressraum 1 MB 1 MB 16 MB 4 GB
(max.) Taktfrequenz 10 MHz 10 MHz 16 MHz 133 MHz

 

Prozessor Pentium Pent. II Pent. III Pent. IV Pent. Extr. Edit. AMD Athlon 64
Einführung 1992 1997 1999 2000 2005 2003
Verarbeitungsbreite 32 Bit 32 Bit 32 Bit 32 Bit 32 Bit 64 Bit
Datenbusbreite 64 Bit 64 Bit 64 Bit 64 Bit   64 Bit
Adressbusbreite 32 Bit 64 Bit 64 Bit 64 Bit   64 Bit
phys. Adressraum 16 GB 16 GB 16 GB 16 GB   40 Bit
(max.) Taktfrequenz 200 MHz 500 MHz 1,8 GHz 3,8 GHz 3,46 GHz 3,6 GHz

Stand 03/2007
Quellen:
PC Professionell 12/97 S.138 ff.
PC-Magazin 1998, Der Grosse Prozessor Guide
Jahresarbeit "CPU", Thomas Bradtke, 1999, Friedrich-Schiller-Gymnasium Weimar
Vortrag "Prozessoren", Thomas Eixner, 1999, Friedrich-Schiller-Gymnasium Weimar
www.computer-archiv.de
www.intel.de
de.wikipedia.org

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4.3 Bussysteme

Damit der Mikroprozessor Befehle und Daten vom Arbeitsspeicher verarbeiten kann, müssen diese durch ein Verbindungsmittel zum Prozessor selbst übertragen werden. Weiterhin muss eine Verbindung zu den Ein- und Ausgabegeräten vorhanden sein, um mit dem Anwender in kommunizieren zu können.

Ein Bus ist die Zusammenfassung einer Vielzahl von parallelen Leitungen, an die mehrere Funktionsblöcke oder Komponenten eines Computers angeschlossen sind. Zumeist (beim IBM komp. PC) ist ein Bus untergliedert in Datenbus, Adressbus und Steuerbus.

Mit dem ersten IBM-PC wurde ein Bussystem eingeführt, das über insgesamt 62 Leitungen - darunter 20 Adressleitungen (220=1Mbyte Adressraum) und 8 Datenleitungen (8 Bit = 1 Byte wird gleichzeitig übertragen) - verfügte.

Bussysteme
im IBM-PC und seinen Nachfolgern
Datenbusbreite Adressbusbreite Adressraum
PC-Bus 8 Bit 20 Bit 220 = 1 MByte
ISA-Bus (AT-Bus) 16 Bit 24 Bit 224 = 16 MByte
Vesa-Local-Bus 32 Bit, direkt an die CPU gekoppelte Erweiterung
PCI 2.0 32 Bit (32 Signalleitungen): 33 MHz Taktfrequenz, CPU-unabhängig (1993; 133 MByte/s Datentransferrate, 5 V Signalspannung)
PCI 2.1 bis 2.3, 3.0 64 Bit: 66 MHz Taktfrequenz, max. 528 MByte/s Datentransferrate, 3,3 V Signalspannung ab PCI 2.2
PCI-X 1.0 ... 2.0
64-Bit-Version von PCI Conventional
PCI-X66: 533 MByte/s, max. 4 Geräte am Bus
PCI-X100: 800 MByte/s, max. 2 Geräte am Bus
PCI-X133: 1.066 MByte/s, max. 1 Gerät am Bus
PCI-X266: 2.133 MByte/s, (PCI-X DDR)
PCI Express (PCIe) serielle Punkt-zu-Punkt-Verbindung (kein paralleler Bus)Datenübertragung erfolgt über so genannte Lanes (Spuren, Wege), jede Lane besteht aus jeweils einem Leitungspaar für Senden und Empfangen
3,97 GByte/s (PCI-X533)
9,53 GByte/s je Richtung (PCI Express mit 32 Leitungspaaren)
AGP AGP 1x: 32-Bit-Bus, 66 MHz, 266 MByte/s
AGP 2x (533 MByte/s), AGP 4x (1.066 MByte/s) und AGP 8x (2.133 MByte/s)
Serial ATA (S-ATA) serielle Punkt-zu-Punkt-Verbindung (Kabel mit 7 Leitungen)
1.0: 150 MByte/s; 2.0: 300 MByte/s

 

PCI-Versionen im Überblick*

PCI-Version PCI 2.0 PCI 2.1 PCI 2.2 PCI 2.3 PCI-X-1.0 PCI-X-2.0 PCIe
Max. Busbreite (Bit) 32 6 64 64 64 64  
Max. Taktrate (MHz) 33 66 66 66 133 4x133  
Max. Bandbreite (GByte/s) 0,12 0,5 0,5 0,5 0,99 3,97 9,53
Slots pro Bridge 4 2 2 2 1 1  
Spannung (Volt) 5 5/3,3 5/3,3 3,3 3,3 3,3/1,5  
Einführung (Jahr) 1993 1994 1999 2002 1999 2002 2003

Quelle: http://www.tecchannel.de
* Stand 08/2006

Alle Peripheral Component Interconnect (PCI) -Standards werden ständig überarbeitet und weiterentwickelt. Diese Aufgabe obliegt dem PCI-SIG-Konsortium (http://www.pcisig.com/home), das die daraus resultierenden Spezifikations-Updates auch veröffentlicht.

Darüber hinaus gab und gibt es noch andere Bussysteme wie z.B. Micro-Channel (MCA) und EISA, die aber keine weite Verbreitung gefunden haben.
Weitere Bussysteme wie SCSI, USB, Wireless USB, eSATA (external serial ATA) sowie das ursprünglich als SCSI-Nachfolger entwickelte serielle Bussystem IEEE 1394 (FireWire 400), IEEE 1394a (i.Link) und 1394b (FireWire 800) finden in heutigen Computersystemen Verwendung (vgl. 4.5).

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4.4 Arbeits- und Festwertspeicher

4.4.1 Arbeitsspeicher

Der Arbeitsspeicher (RAM, Random Access Memory) ist der Speicher eines Computers, auf den lesend und schreibend zugegriffen werden kann und in dem die Komponenten des Betriebssystems, die aktuell zur Abarbeitung anstehenden Teile der Anwendungsprogramme sowie Daten gespeichert sind.
Der Arbeitsspeicher ist eine Aneinanderreihung von Speicherzellen, von denen jede mit Hilfe einer Nummer angesprochen werden kann (sog. Adressen). Das Steuerwerk ist in der Lage, mit Hilfe einer Adresse jede beliebige Speicherzelle gezielt anzusprechen.

Speicherzelle

Eine Speicherzelle besteht aus einzelnen Bits. Ein Bit kann zwei verschiedene Informationen aufnehmen (0 oder 1).

8Bit = 1Byte

Bauarten
RAM-Bausteine sind Halbleiterbausteine, die u.a. in den Varianten DRAM (dynamisches RAM), FPM-DRAM, EDO-DRAM, VRAM, SRAM (statisches RAM), SDRAM, SLDRAM, RDRAM (Rambus), DDR-, DDR2 u. DDR3-SDRAM... hergestellt werden.
Bauformen sind hierbei SIP, SIM (30 Pins), PS/2-SIMM (72 Pins), DIMM (168 bzw. 184 Pins), RIMM (184 Pins, Rambus) sowie weitere (Spezial)-Formen, z.B. für (Laser-)Drucker.

 

4.4.2 Festwertspeicher

Read-Only Memory (abgekürzt ROM; Nur-Lese-Speicher), ein halbleiterbasierter Speicher, der Anweisungen oder Daten enthält, die gelesen, aber nicht mehr verändert werden können.
Auf diesem Speicher befinden sich Daten und Befehle, die beispielsweise beim Start des Computers verwendet werden können (z.B. BIOS soweit nicht als Flash-ROM (Flash-EEPROM) ausgeführt).

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4.5 Input-Output-Schnittstellen

Die Schnittstellen werden über die Input-Output-Ports (IO-Ports) der Chipsätze des Motherboards gesteuert.
Für die Verbindung des Computers mit der "Außenwelt" stehen viele Möglichkeiten zur Verfügung:
Serielle (COM) und parallele (LPT) Schnittstelle, Monitor (VGA, DVI, HDMI), PS/2, USB, Gameport, Soundein- und -ausgabe, IEEE 1394 und 1394b, LAN, W-LAN, eATA, IrDA, Bluetooth...

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256MB RAM (Laptop)


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