Informatik - Skript zum Unterricht
(I) Hardware
- 0. Einführung
- 1. Begriffsbestimmung
- 2. Die Wurzeln der Informatik
- 3. Grundaufbau
- 4. Verarbeitungseinheit
- 5. externe Datenträger
- 6. Von der Hard- zur Software
1. Begriffsbestimmung
1.1 Computer
Lexikon: durch gespeicherte Programme gesteuerte elektronische Datenverarbeitungsanlage (Rechenmaschine); Grundtypen sind Digital- und Analogrechner
Duden: (engl. to compute = rechnen, berechnen; ursprünglich aus dem lat. computare = berechnen) Universell einsetzbares Gerät zur automatischen Verarbeitung von Daten.
Computer können nur Daten von einer Stelle des Rechners zu einer anderen Stelle des Rechners transportieren bzw. diese miteinander verknüpfen.
Im Vergleich mit der menschlichen Intelligenz ist ein Computer recht dumm. Aber, der Computer ist wahnsinnig schnell!
Wer ist bei der Berechnung der nachfolgenden Aufgabe schneller, der Computer oder der Mensch?
237.951 · 628.947 = 149.658.567.597
Ein Computer ist, kurz gesagt, ein programmierbarer, aufgabenneutraler Automat zu Speicherung von Daten und zur Lösung beliebiger Aufgaben, sofern diese Aufgaben berechenbar sind. Ohne zusätzliche Hinweise verstehen wir heute eingeschränkt unter einem Computer einen elektronisch gesteuerten Berechnungsautomaten, der Daten digital¹, d.h. zeichenweise, speichert und verarbeitet.
¹ digital (lat., digitus = der Finger)
1.2 Software und Hardware
Die Hardware des Computers ist wie der Leib des GOLEM2 (hebräisch: ungeformte Masse), den der zauberkundige Rabbi Jehuda Löw (1525-1609) im 13. Jahrhundert in Prag aus dem Schlamm der Moldau erschuf. Zu einem willigen Sklaven wurde dieses Wesen aus Lehm ohne Stimme erst, als ihm sein Schöpfer ein Band mit Befehlen in den Mund legte. Und genau so ist es bei den Computern.
Damit die Computer ihre Leistung auch entsprechend zur Geltung bringen können, müssen sie vom Menschen angeleitet, d.h. programmiert werden.
Diese Anleitungen heißen Software.
Im Gegensatz hierzu nennt man fast alles, was man anfassen kann Hardware.
Hardware | Menge aller technischen Geräte einer Rechenanlage |
Software | Gesamtheit aller Programme, die auf einer Rechenanlage eingesetzt werden können |
2Rabbi Juda ben Bezalel Liwa, genannt Rabbi Löw
Die Sage erzählt, wie Rabbi Löw (*1525 vermutlich in Poznan, +1609 in Prag, jüdischer Theologe und Pädagoge) den
Golem (hebräisch: Ungeformtes) aus Lehm geformt und ihm die Gestalt eines Menschen gegeben hat.
Der Rabbi schrieb den Namen Gottes auf einen Zettel, schob das Papier den Golem in den Mund und die Figur erwachte zum
Leben. Der Golem gehorchte Rabbi Löw aufs Wort und führte jeden Befehl widerspruchslos aus. Am Freitag, bevor der Sabbat
begann, musste Rabbi Löw den Gottesnamen entfernen, damit der Golem Ruhe gab, denn aus eigener Kraft konnte die Lehmfigur
nicht aufhören zu arbeiten. Am Sabbat hatte der Rabbi keine Macht über sein Werk.
Lange Zeit ging alles gut, bis Rabbi Löw eines Freitags vergaß, den Zettel aus dem Mund des stummen Dieners zu entfernen,
und als der Schabbat anbrach, begann der Golem sein Zerstörungswerk. Er vernichtete alles, was er geschaffen und gebaut
hatte, bis er zu Staub zerfiel.
Quelle (nicht mehr existent): http://home.rhein-zeitung.de/~pmichael/Prag-Vorbereitung/juedisches_viertel.htm